Ewald Schuster ist 80
Ewald ist 80
Er ist der “Mister Magredn” – Spieler, Trainer, Obmann, das Gewissen des SV Sankt Margarethen seit seiner Gründung 1958. Er war in der letzten Klasse genauso dabei, wie in der Regionalliga, er war Baumeister und hatte eine gewichtige Stimme im burgenländischen Fußball – Ein ganzer kurzer Rückblick aus Sicht des Autors auf den Jubilar
Wenn Ewald Schuster heute am Sportplatz sitzt und sein Blick langsam über den Sportplatz wandert, dann ist er schon stolz. Seit Anfang an ist er dabei, seit es den SV, der bis 1973 FC heißt gibt. Seit 1958. Wichtig, sagt Ewald, wichtig ist, dass es weitergeht, das sei nicht so selbstverständlich heute. Was heute auf Funktionäre so zukäme, das war damals ja gar nicht so, damals als die "Magreda" beginnen mit dem Fußball, zuerst beim Zollhaus, dann beim Greaboch.
Die Mannschaft von 1961: Der Jubilar vorne links
Die Geschichte des Vereins und die ihres Langzeit Spielers, Trainers und Obmanns sind oft deckungsgleich. Die Erzählungen klingen für junge Menschen wie aus einer anderen Welt: ein Ball für alle Spieler, wenn er kaputt ist, muss erst genäht werden, bevor es weitergeht. Flutlichter, wenn überhaupt vorhanden, sind eher Flunserl, Dressen bei Regen um 12 Kilogramm schwerer. Die 1960er bringen Ewald Schuster nach Rohrbach in die Landesliga, der einzige Ausflug zu einem anderen Verein. Zurück in Magredn gelingt der Aufstieg mit Siegendorfer Hilfe, mit der Hilfe von Spielertrainer "Ela" Zeichmann.
Meistermannschaft 1969: Ewald Schuster in der Mitte stehend, vor ihm gebeugt Ela Zeichmann
Die Reise geht gleich weiter, über die 2. LIga in die Landesliga. Frisörmeister Ewald Schuster ist eine der führnden Figuren. Die Stärke des Vereins ist der Nachwuchs, bis heute. Ewald Schuster übernimmt eine Schülermannschaft, die nur wenige später fast zur Gänze die Kampfmannschaft bilden wird.Von seiner, manchmal doch recht harten Hand im Umgang mit Spielern und anderen erzählt man sich am Sportplatz. Sein trockener Humor zeichnet ihn auch aus. Manchmal geht er mit Spielern hart ins Gericht, sagt ihnen Gesicht, dass sie eigentlich nicht ligagtauglich seien...mitten ins Gesicht. Einige werden zu Stammspielern - aus Trotz, vielleicht, waren die durchaus heftigen Ansagen, Absicht...wer weiß. Ein junger Spieler fällt mit 18 Jahren eineinhalb Jahre wegen einer schwierigen Knieverletzung aus, Obmann Schuster rät ihm, doch Schiedsrichter zu werden, besagter Spieler kämpft sich zurück, spielt noch einige Jahre in der Kampfmannschaft, ich weiß es aus erster Hand.....
Die Nachwuchsarbeit macht sich bezahlt, unter Trainer Ewald Schuster (ganz links) spielen 193/74 nur "Magreda" in der Kampfmannschaft unter ihnen mit Tormann Gerhard Horvath und Erwin Schneider (sitzend ganz links) zwei Bundesligakicker
Ewald Schuster, trainiert, spielt, hört auf, fängt wieder an, als Trainer und als Spieler, er ist einer, der seinen Willen durchsetzen, nicht immer zur uneingeschränkten Freude von Mitspielern, später Spielern. Der Erfolg freilich gibt ihm recht. Sankt Margarethen etabliert sich in der Landesliga, steigt zwar einmal ab, schafft aber dann den Sprung in die Regionalliga Ost und dort gewinnt das Team den Regionalliga Cup gegen den FAC (3:2) - der wohl größte Erfolg.
Bus fahren 1974 - ob es eine Hin - oder Rückreise war ist nicht belegt
Sieg im Regionalligacup - Ewald Schuster ist glücklich, Albert Hamm, Peter Kloiber und Manfred Unger eher erschöpft...
Auch im Burgenländischen Fußball ist Ewald Schuster kein Unbekannter, nimmt sich nie ein Blatt vor den Mund, sagt, was, aus seiner Sicht, zu sagen ist.
Belehrendes: Mahnende Worte an die Funktionäre bei der Landesligasitzung in den 1990ern
Verehrung: Sogar FIFA Schiri Bogendorfer zollt Respekt - ganz ernst wars wohl nicht gemeint
Als Spieler kommt Ewald Schuster auf mehr als 350 Spiele für den Verein, spielt alle Positionen, außer im Tor. Der streitbare Spieler gilt als harter Verteidiger und kopfballstarker Angreifer.
Das ewige Derby: St. Margarethen gegen Oggau - Gerhard Kummer läßt Ewald Schuster den Vortritt beim Attackieren
Duell gegen Rohrbach 1977: Ewald im Duell mit dem Rohrbacher Torjäger Tellian. Von links beobachten Gerhard Kummer, Walter Gras und Manfred Unger
Regionalliga, 42 Jahre Landesliga, konstant gut, gemeinsam mit Obmann Alexander Unger, Franz Granabetter und Karl Kremsner sorgt Ewald Schuster im Verbund dafür, dass der Verein läuft, dass die Spieler rechtzeitig zuhause sind. Von 1991 bis 1998 ist Ewald Obmann, dann noch (strenger) Platzwart und heute Ehrenobmannn und gern gesehener Teilnehmer an den Vereinsitzungen.
"Wichtig ist, dass es weitergeht, damit all das, was wir geschaffen haben bleibt...", sagt Geburtstagskind Ewald Schuster und schaut noch einmal langsam über das Greabochstadion....
Alles Gute Ewald!