Nachruf auf einen Siegendorfer
Einer der erfolgreichsten Trainer des SV Sankt Margarethen ist tot. Johann „Schanta“ Wlasits ist im 91. Lebensjahr gestorben. Der Verein erinnert sich:
Der Meistertrainer: Erwin Handl, Hannes Pieler, Hermann Gollubits, Toni Robitza, Andi Hackstock und Friedl Eisner feiern mit Johann Wlasits den Titel 1984
Johann „Schanta“ Wlasits war einer der erfolgreichsten und bekanntesten Fußballer im Burgenland in den 1950er Jahren. Er wurde 1928 in Siegendorf geboren und spielte beim örtlichen ASV Siegendorf. Mit den „Rotjacken“ gewann er gleich 1949/50 den Titel in der neu geschaffenen Landesliga. Einen zweiten Landesligatitel später schafften die Siegendorfer mit ihrem Spielmacher den Aufstieg in die zweithöchste Liga, damals Nationalliga B, wo sich die Siegendorfer bis Ende der 1970er Jahre, (dann Regionalliga Ost), mit Unterbrechungen, halten sollten. 17 Jahre war Wlasits als Spieler aktiv, 30 Spiele für die damals so bedeutende Burgenlandauswahl absolvierte er. Für Siegendorf traf er 53mal. Auch als Trainer war er bei den „Zuckerleuten“, wie eine der besten Mannschaften des Landes damals genannt wurde, aktiv.
Das Greabochstadion 1984
Nach Sankt Margarethen kam er 1976 und blieb, vorerst, bis 1980. Ein dritter und ein vierter Platz ließen aufhorchen, Sankt Margarethen galt damals als spielerisch gute, aber eher launische Mannschaft. Höhepunkt dieser ersten Arbeitsphase in Sankt Margarethen war die Saison 1977/78. Bis wenige Runden vor Schluss war der Meistertitel in Griffweite. Zwei unnötige Niederlagen verhinderten den Meister. Am Ende der Meisterschaft lag der SV drei Punkte hinter dem Meister Leithaprodersdorf auf Platz 3. In der Folgesaison wurde die Leistung bestätigt. Sechs Runden vor Schluss war der SVM Tabellenführer – und verlor in der 23. Runde gegen den Letzten Steinberg. Platz 4 stand am Ende zu Buche. 1980 verabschiedete sich Wlasits, um 1983 wieder zu kommen. Sankt Margarethen hatte eine Horrorsaison in der Zweiten Liga hinter sich, hatte den Abstieg um nur ein Pünkterl verhindert. Wlasits holte gezielt Verstärkung und gewann mit dem SV den Titel. Es war gleichzeitig der Abschied aus Sankt Margarethen. Was bleibt ist ein Trainer, der aus vielen Eigenbauspielern und Spielern aus der Umgebung eine Meistermannschaft formte. Die unveränderte Mannschaft stieg dann 1985 gleich als Neuling der Landesliga in die Regionalliga auf.
Meisterfeier 1984: Franz Braunöder, Toni Pascher, Johann Wlasits, Pepi Hamm und Karl Kremsner